Sie wurden entlassen. Das ist ein harter Schlag. Oder sogar ein Schicksalsschlag: Ungeplant. Ungerecht! Ich habe immer mein Bestes gegeben. Ich hatte doch gute Beurteilungen! Und nun: Schluss, aus, vorbei. Einfach so. Was nun? Krise, Entlassungen, wo ich hinblicke. Was kann ich tun? Es gibt bewährtes Rüstzeug, wie Sie da wieder rauskommen. Wir unterstützen Sie dabei. Hier die Eckpfeiler:
Das ist der härteste Schritt. Bitte lesen Sie den folgenden Satz einmal. Und bitte klicken Sie noch nicht weg, sondern lesen Sie noch weiter, bitte. Hier also der Satz: „Was ist ist. Und was ich dazu beitrage, ist mein ganz persönliche Beitrag zu meinem Erleben und damit meinem Leben. Nicht das, was ist.“ Stop, bitte. Danke, dass Sie noch bleiben.
Aus der langjährigen psychologischen Forschung zu diesem Thema (z.B. Michael Eid, Maike Luhmann) wissen wir: Wenn wir unseren Job verlieren, so ist das eines der schwersten negativen Ereignisse in einem Leben. Nicht nur, dass sich plötzlich ungeahnte finanzielle und materielle Fragen auftun. Auch unser Selbstwert leidet, wenn wir unseren Job verlieren. Und wir verlieren soziale Kontakte, die uns – selbst wenn wir hier und da über die Arbeit oder die KollegInnen geflucht haben sollten – Struktur, Ordnung, Stabilität geben. Und das soll ich akzeptieren?
„Toleranz“, so hat Nietzsche einmal gesagt, ist das „Geltenlassen des nun mal nicht Wegzuleugnenden.“ Bei Ihrer Akzeptanz geht es um mehr als Sehen, dass etwas nicht zu leugnen ist. Dass Sie entlassen wurden, ist Fakt. Leider. Dennoch: Sogar Glück ist eine lineare Funktion der Akzeptanz dessen, was ist. Heißt: Ja, Sie können lernen, es zu akzeptieren – das ist nicht leicht, geht aber mit einfachen Schritten. Was aber nicht heißt, passiv und schicksalergeben zu werden! Während „Toleranz“ schon dem Wortursprung nach „erdulden“ bedeutet, meint Akzeptanz (gemäß Martin Seligman) eine aktive Haltung ist, die uns befähigt, Belastungen ohne Verleugnung zu begegnen. Nur Akzeptanz kann eine Brücke zu Veränderung sein, weil sie uns den Fokus auf Lösungen lenkt (Sheryl Sandberg).
Der „Actionmodus“ gibt uns das wohlige Gefühl, im Tun zu sein. Oft sehen wir sogar kleine konkrete Ergebnisse. Dennoch kann hektisches Handeln in Krisensituationen kontraproduktiv sein! Auch wenn es schwerfällt: Es ist wichtig, dass Sie innehalten und strukturiert zu überlegen, bevor Sie handeln. Dieser Versuch, auch rational zu agieren – ohne Ihre Emotionen zu diskreditieren – hilft Ihnen, die besseren anstatt die nächstbesten Lösungen zu finden. Wir helfen Ihnen ganz konkret dabei, kleine, aber gezielte Schritte zu gehen.
Wir sind nicht naiv. Optimismus ist keine Garantie. Aber eine Haltung: Wir können trotz allem den Glauben entwickeln, dass auch diese große Herausforderung temporär ist – und überwunden werden kann. Aus der psychologischen Forschung wissen wir, dass sich ein realistischer Optimismus auf unsere mentale Stärke auswirkt, da er Hoffnung gibt und den Handlungsspielraum erweitert.
„Immer ich!“. „Warum ich?“ – kennen Sie solche Sätze? Tja, die so genannte Opferrolle ist oft eine Schutzstrategie. Tatsächlich verschafft und das ein Gefühl der Erleichterung. Wie das?! Sie ermöglicht es uns, die Verantwortung für die Umstände vollständig nach außen zu verlagern, etwa auf andere Menschen wie die Manager, die Sie entlassen haben. Oder auf äußere Umstände wie die Wirtschaftskrise. Dadurch entsteht eine emotionale Distanz, die vorübergehend entlastend wirken kann. Nur: langfristig macht sie genau das handlungsunfähig. Die sog. Opferrolle aufzugeben, bedarf Mut. Ihres Mutes!
Verantwortung übernehmen heißt nach unserem Verständnis, dass Sie die Kontrolle über Ihre eigene Reaktion auf diesen Schlag – und im Allgemeinen – behalten. Zumindest es ernsthaft versuchen. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit „Schuld“ zu tun, sondern bedeutet im Gegenteil Selbstermächtigung. Das Annehmen von Verantwortung erinnert uns daran, welche Ressourcen uns zur Verfügung stehen. Unserer Erfahrung nach sind sich viele Menschen oft nicht bewusst, welche (großen!) Ressourcen Sie haben, z.B. Kompetenzen, Fähigkeiten, Stärken. Wir helfen Ihnen dabei, Sie klar freizulegen, damit Sie von dort aus fokussiert Handeln können.
Menschen mit starken sozialen Verbindungen sind widerstandsfähiger. Ob Familie, Freunde, Vereine, Ehrenämter oder eben nun, für den Moment, ehemals Ihr Arbeitsplatz: „Netzwerke“ bieten nicht nur praktische Unterstützung, sondern auch emotionale Stabilität. Durch den Austausch mit anderen fühlen wir uns weniger isoliert und schöpfen Kraft aus gemeinsamen Erfahrungen. Dabei ist wichtig, dass Ihre „Netzwerke“ nicht nur passiv genutzt werden sollten. Sondern: Sie erfordern aktive Pflege und die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen. Ja, anzunehmen. Aus der Forschung wissen wir: Hilfe nicht angenommen oder gar gesucht zu haben, ist am Lebensende von Menschen unter den Top5 Dingen, die Menschen bereuen.
„Wer Visionen hat, sollte zum Artz gehen“. So wird es dem alten Haudegen und Ex-Kanzler Helmut Schmidt nachgesagt. Dabei wusste gerade er (und schrieb das auch): Eine Art „Vision“ für die Zukunft ist essenziell, um in Krisen Orientierung zu finden. Und zwar in Kombination mit kleinen, konsistenten Schritte auf dem Weg dahin.
Zukunftsplanung gibt Hoffnung und befreit uns aus der Passivität - selbst in schwersten Zeiten. Übrigens, eine Überraschung: ein Ziel, das uns vorwärts treibt, kann auch ein Außerberufliches sein! Es gilt beharrlich an der Verwirklichung der eigenen Ziele zu arbeiten. Zukunftsplanung ist ein Akt des „Glaubens“ – an sich selbst und an das Leben.
© Michael Feiten und Alexander Morgen. Alle Rechte vorbehalten.
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